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Unsere Tiere

Ende für Wildtierhaltung in Zirkussen

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EU-weites Verbot von Wildtieren in Zirkusssen und Delfinen in Zoos gefordert.

Die französische Umweltministerin Barbara Pompili gab Ende September bekannt, dass in Frankreich sowohl die Wildtierhaltung in Wanderzirkussen als auch die Delfinhaltung in Zoos schrittweise beendet wird. Vor diesem Hintergrund wandte sich die Tierschutz-Organisation Peta vergangene Woche an Ursula von der Leyen. In ihrem Schreiben appellierte die Tierrechtsorganisation an die Präsidentin der Europäischen Kommission, Frankreichs Beispiel zu folgen und die Haltung und Zurschaustellung der Wildtiere EU-weit zu untersagen.

„Wir fordern die EU-Kommissionspräsidentin auf, nicht länger zuzulassen, dass Wildtiere wie Elefanten, Großkatzen und Meeressäuger in vielen EU-Staaten zu Unterhaltungszwecken eingesperrt und wie Zirkusclowns präsentiert werden“, so PETAs Biologinnen Dr. Tanja Breining und Dr. Yvonne Würz. „Länder wie Deutschland und Spanien gehören im Hinblick auf die Delfinhaltung zu den rückschrittlichen Staaten in Europa – es wird Zeit, die Gefangenhaltung und Ausbeutung fühlender Lebewesen EU-weit in die Geschichtsbücher zu verbannen.“

Im Fall Frankreich bedeutet das konkret: kein Import, keine Zucht und in den nächsten Jahren die Übergabe der gefangen gehaltenen Orcas und anderer Delfine an betreute Meeresbuchten. Das Land erwägt sogar, selbst Meeresrefugien zu gründen, wo die Tiere in natürlicher Umgebung wieder möglichst frei und artgerecht ein selbstbestimmteres Leben führen können. Damit soll auch die Abgabe der Delfine an andere Zoos verhindert werden. Zusätzlich sollen Zirkusunternehmen bei der Umstellung auf ein Programm ohne Wildtiere unterstützt und ihre Mitarbeiter auf Wunsch umgeschult werden. Mit diesen Maßnahmen entfernt sich Frankreich weit von den Praktiken anderer EU-Staaten. So wurde beispielsweise in Deutschland erst Ende September erneut ein Delfinbaby in Gefangenschaft geboren, und auch der spanische Zoo Loro Parque setzt die Zucht von Schwertwalen in Betonbecken fort.

PETAs Motto lautet in Teilen: Tiere sind nicht dazu da, dass sie uns unterhalten oder wir sie in irgendeiner anderen Form ausbeuten. Die Organisation setzt sich gegen Speziesismus ein – eine Weltanschauung, die den Menschen als allen anderen Lebewesen überlegen einstuft.

Unsere Tiere – Das große oe24.TV-Tierschutzmagazin von Sonntag, 15. November 2020, hier in voller Länge sehen.

Nächste Ausgabe Unsere Tiere: 22. November, 18:30 Uhr.
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