vlcsnap-2020-10-05-08h32m57s612.png

Unsere Tiere

Tierschutz ist heute wichtiger denn je

Teilen

Intensiv-Tierhaltung, Vollspaltenboden, Klimakrise und Zoonosen mit konsequenter Tierschutzarbeit begegnen.

Der 4. Oktober stand im Zeichen der Tiere und deren Schutz. Es war der Welttierschutztag. Den meisten Menschen in Österreich ist der Schutz von Tieren ein wichtiges Anliegen. Dennoch wurden im vergangenen Jahr, laut Statistik Austria, allein in Österreich mindestens 106 Millionen Landtiere getötet. Das sind rund fünf Millionen mehr als im Jahr 2018. Den größten Anteil dieser Schlacht-Menge haben Hühner (Mast- und Legehühner). 90,7 Millionen wurden 2019 in österreichischen Schlachthöfen getötet. Hinzukommen 9,4 Millionen getötete Hahnenkücken (Männliche Kücken von Legerassen werden direkt nach dem Schlupf aus dem Ei durch Vergasung getötet; Anm. d. Red.)

International spiegelt sich dieser Trend – mehr als 70 Milliarden(!) Landtiere werden weltweit jährlich für die Fleischproduktion getötet. Global müssen 60% der Schweine, 81% der Masthühner und 86% der Legehühner in industrieller Intensivtierhaltung leben. Die Grundbedürfnisse dieser Tiere, wie artgerechte Beschäftigung, Bewegung oder Sozialverhalten werden vollkommen ignoriert. In Österreich wollen Tierschützerinnen und - schützer des VGT derzeit erreichen, dass Schweinen zumindest eine weiche Liegefläche mit Stroh geboten werden muss. Aktuell bekommen nur 10,7% der Schweine in Österreich Stroh oder eine andere Einstreu. Fast 90% der Tiere müssen auf hartem, rauen Betonboden, der meist über Spalten verfügt, leben.

Diese Nutzung von Milliarden von Tieren heizt auch die Klimakrise an. Obwohl nur 18% der weltweit konsumierten Kalorien von Tierprodukten (Fleisch, Milch, Eier) stammen, verbraucht die Tiernutzung 77% des nutzbaren Agrarlands. Im EU-Raum verursacht die Tierproduktion mehr Treibhausgas-Emissionen (17%) als der gesamte Autoverkehr (14,5%)4. Im letzten Jahrzehnt stiegen die Emissionen aus der Tiernutzung um 6% - so viel wie zusätzliche 8,4 Millionen Autos auf den Straßen.

Nicht zuletzt muss auf die bedrohliche Entwicklung von Zoonosen (Krankheiten, die von anderen Tieren auf den Menschen übertragen werden) hingewiesen werden. Krankheiten werden in den Ställen der Tierproduktion „herangezüchtet“: Unter den schlechten Lebensbedingungen der Tiere verbreiten sich Erreger schnell. So werden mittlerweile weltweit 70-80% der Antibiotika in der Tierproduktion eingesetzt – für multiresistente Keime ein idealer Nährboden. Seit Jahrzehnten ist bekannt, dass rund 75% der neuen Erreger (u.a. auch das neue Coronavirus) zoonotischen Ursprungs sind – Lebensraumzerstörung und Tiernutzung gefährden auch uns Menschen direkt!

"Jeder Mensch kann heute schon etwas ändern: durch die Reduktion von Tierprodukten im Konsum, durch die Forderung nach politischem und wirtschaftlichem Wandel und durch die Unterstützung der Tierschutz-Bewegung. Wir haben es schon in der Vergangenheit gesehen – Verbot von Legebatterien oder Pelzfarmen, Gatterjagd oder Kastenstand – wir können etwas verändern!", appelliert der VGT anlässlich des Welttierschutztages an all jene, die ein Herz für Tiere haben.

Unsere Tiere – Das große oe24.TV-Tierschutzmagazin von Sonntag, 4. Oktober 2020, hier in voller Länge sehen.

Nächste Ausgabe Unsere Tiere: 11. Oktober, 18:30 Uhr.
Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.
OE24 Logo
Es gibt neue Nachrichten
OE24 Logo