05. Mai 2010 15:10
Der japanische Autobauer Nissan will im Dezember die ersten Elektroautos vom
Typ "Leaf" (Blatt) in Japan ausliefern. Bestellungen wurden ab
April angenommen, teilte das Unternehmen am Dienstag in Yokohama mit. Das
Auto werde ohne staatliche Subventionen 3,76 Millionen Yen (knapp 30.200
Euro) kosten. Bis März 2011 sollen 6000 Fahrzeuge verkauft werden. Dieser
Preis ist schon fast eine kleine Sensation. Bei uns kostet das kleine E-Auto
Think derzeit über 40.000 Euro und wird deshalb nur an Firmen verkauft. Ein
gut ausgestatteter Audi A3 oder BMW 1er (mit Verbrennungsmotor) kosten auch
nicht weniger.
Erstes kompaktes E-Auto für den Massenmarkt
Leaf soll das
erste komplett auf Elektroantrieb basierende Auto der Welt für den
Massenmarkt werden. Nissan entwickelte das Fahrzeug zusammen mit seinem
französischen Partner Renault. Mit dem "Leaf" wollen Nissan
und Renault Marktführer bei Null-Emissions-Autos werden. Der "Leaf"
soll mit seinem 100 PS starken Elektromotor eine Höchstgeschwindigkeit von
mehr als 140 Kilometern pro Stunde erreichen und mindestens 160 Kilometer
weit fahren, bevor er neu aufgeladen werden muss. Die Lithium-Ionen
Batterien sind an der herkömmlichen Steckdose nach rund acht Stunden wieder
voll. Bei einem Starkstromanschluss sollen die Akkus jedoch nach 30 wieder
zu 80 Prozent aufgeladen sein. Für die meisten Fahrten ist das vollkommend
ausreichend. Will man jedoch weiter verreisen wird auch weiterhin ein Auto
mit Verbrennungsmotor benötigt.
Technik noch nicht voll ausgereift
Auch andere Autobauer wie
Toyota und Volkswagen wollen in den kommenden Jahren Elektroautos
vorstellen. Ihrer Ansicht nach könnte es aber noch Jahrzehnte dauern, bis
sie sich auf dem Markt etablieren. Gründe sind ihr hoher Preis, ihre
begrenzte Reichweite und die - gemessen an der derzeitigen Batterie-Technik
- langen Ladezeiten.