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07. August 2019|09:17 Uhr

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Verheerende Kritik an FPÖ-Historikerbericht

Wien (APA) - Die am Montag veröffentlichte Kurzzusammenfassung des FPÖ-Historikerberichtes zur Ausleuchtung "brauner Flecken" hat am Dienstag viel Kritik von Expertenseite geerntet. Polit-Berater Thomas Hofer sprach von einer "Pflichtübung", "getrieben vom Marketinggedanken". Die Historiker Oliver Rathkolb und Heidemarie Uhl orteten gar wissenschaftliche Mängel und den Versuch einer Reinwaschung.

   FPÖ-Generalsekretär Christian Hafenecker und weitere Autoren hatten am späten Montagnachmittag den rund 1.100 Seiten starken "Rohbericht" des immer wieder verschobenen Vorhabens der Öffentlichkeit präsentiert. Der Inhalt des Berichtes blieb allerdings vorerst unter Verschluss, es brauche noch eine End-Redigierung, so die Begründung der Autoren, darunter Kommissions-Vorsitzender und Ex-FPÖ-Spitzenpolitiker Wilhelm Brauneder sowie der Leiter der sogenannten "Referenzgruppe" der FPÖ, Ex-EU-Mandatar Andreas Mölzer. Der Öffentlichkeit zugänglich gemacht wurde nur eine 32-seitige Kurzzusammenfassung, die abzüglich Inhaltsverzeichnis und Autoren-Vorstellung nur 22 Seiten stark ist.

   Die von der APA am Dienstag befragten Experten bewerteten das vorgelegte Papier als nicht überzeugend. Polit-Berater Thomas Hofer sprach von einer "Pflichtübung", "getrieben vom Marketinggedanken". Die Zusammenfassung weise teils einen "parteipolitischen Spin" auf, etwa wenn von "aufgeblasenen" Einzelfällen geschrieben wird. "Das ist nicht etwas, das man sich von einer Historikerkommission erwarten würde."