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Schwere Spesenvorwürfe

So emotional reagiert Philippa Strache

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Nach den erneuten Ermittlungen wegen Untreue gegen HC Strache will die Nationalratskandidatin nun mit den Vorwürfen aufräumen.

"Mein Mann ist ganz am Ende", gibt Philippa Strache im oe24.TV-Studio zu. Die FPÖ-Kandidatin zum Nationalrat spricht mit Wolfgang Fellner (Ausstrahlung heute, 21 Uhr auf oe24.TV) über den jüngsten Skandal rund um ihren Ehemann Heinz-Christian Strache. Dem Ex-FPÖ-Chef wird vorgeworfen, Spesen der Partei falsch abgerechnet zu haben. So sollen auch private Anschaffungen, wie Kleidung, Miete & Co. über die Parteikasse verrechnet worden sein. Die Staatsanwaltschaft hat nach einer anonymen Anzeige Ermittlungen gegen Strache aufgenommen. Es gilt die Unschuldsvermutung.

Doch das war noch nicht alles. Einen Tag nach der Spesen-Bombe klickten für einen Verdächtigen die Handschellen. Ausgerechnet der ehemalige Bodyguard von Strache wurde festgenommen. Gegen ihn wird wegen Verdachts der Veruntreuung und mutmaßlicher Erpressung ermittelt. Er soll seit Jahren Informationen über Strache und sein engstes Umfeld gesammelt und gespeichert haben. Mittlerweile ist Oliver R. wieder frei und könnte zum wichtigsten Zeugen in der Spesen- und Ibiza-Affäre werden. Wie es heißt, soll er gegenüber den Behörden ausgepackt haben.

So emotional reagiert Philippa Strache
© TZOE/Artner

Für Philippa Strache ist diese Situation freilich keine einfache. Auch sie hatte viel mit Oliver R. zu tun. Immerhin war er stets an der Seite ihres Mannes. "Ich habe früher einmal gesagt, dass auch sie (die Bodyguards, Anm. d. Red.) irgendwie Teil der Familie waren", sagt sie und zeigt sich von den jüngsten Entwicklungen enttäuscht. "Er hat viel erlebt bei meinem Mann, hat viel mitbekommen bei meinem Mann - private Krisen, Trennungen. Da baut sich natürlich eine Art von Freundschaftsverhältnis auf. (...) Das ist halt schade, wenn man dieses Verhältnis so ausgenützt hat", so Philippa.

Der Skandal zieht aber immer weitere Kreise. Es wird berichtet, dass auch Philippa in die Spesen-Affäre verwickelt gewesen sein soll und von der Parteikasse profitiert haben soll. Vorwürfe, die die 32-Jährige konsequent zurückweist. Das ganze Interview mit Philippa Strache sehen Sie am Donnerstag um 21 Uhr auf oe24.TV.

FPÖ zittert vor Aussagen des Bodyguards

Die FPÖ zittert nun vor der "Lebensbeichte" des Ex-Leibwächters, der am Dienstag aus der Partei ausgeschlossen wurde. Das Material, das der einstige Intimus von Strache gesammelt habe, bringt freilich auch Strache und dessen frühere Büroleiterin in Bedrängnis. Gegen beide wird wegen des Verdachts der Untreue ermittelt.

Strache dementiert alles. Er habe „alles ordnungsgemäß verrechnet“. Und auch Oliver R. stritt in der ersten Einvernahme jede Verwicklung in die Affäre ab – es gilt die Unschuldsvermutung.

Oliver R. Leibwächter Strache Bodyguard
© Facebook
Oliver R., der Ex-Leibwächter von Strache, packte gegenüber den Behörden aus.

Belege

Sein Ex-Sicherheitsmann soll Rechnungen von Strache seit 2013 abfotografiert und/oder gesammelt haben. Und dabei „tonnenweise Material“ haben, so ein Insider.

Der Ex-FP-Vizekanzler soll neben einem üppigen Spesenkonto von bis zu 10.000 Euro im Monat noch zusätzliche Ausgaben verrechnet haben.

  • Miete. Zudem hat die FPÖ auch die Mietkosten (rund 2.500 Euro im Monat) für Straches Domizil in Klosterneuburg übernommen. Davor sei auch eine Mietwohnung im 1. Bezirk teils über die FPÖ verrechnet worden.
  • Partys. In den Rechnungen sollen sich zudem Partys, Kleidung und sogar Medikamente befinden. Strache verdiente als Vizekanzler übrigens zuletzt rund 22.000 Euro brutto im Monat. Als FPÖ-Klubchef immerhin über 15.000 Euro im Monat.
  • Bodyguard. Neben dem üblichen Dienstwagen und Fahrer bezahlte die FPÖ übrigens bis zuletzt auch Personenschutz für Strache.
  • Philippa. Und, was vielen in der FPÖ bereits seit geraumer Zeit übel aufstieß, auch Philippa Strache soll für ihre Tätigkeit als Social-Media-Beauftragte der FPÖ 11.000 Euro im Monat erhalten haben.


Verdacht auf Schwarzgeld: Justiz ermittelt

  • Taschen mit Geld? In der Anzeige, die zu den Spesen-Ermittlungen führte, wird Strache auch noch vorgeworfen, dieser habe bereits vor 2015 „regelmäßig Sporttaschen mit hohen Summen Bargeld erhalten“. Es würde Fotos von Bargeld im Kofferraum geben. Diese Gelder sollen von russischen Geschäftsleuten stammen. Strache droht gerade ­allen mit Klage.


Letztlich dürfte es neben dem FP-Bodyguard aber einen weiteren Informanten aus der FPÖ geben.

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