Coronavirus

1.500 Tote: Hat China die Seuche noch im Griff?

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Die Zahl der Infektionen ist in China weiter stark gestiegen.

Nach der neuen Einstufung der Virusfälle in China ist die Zahl der bestätigten Ansteckungen am Freitag erneut stark gestiegen. Allein in der schwer betroffenen Provinz Hubei in Zentralchina kamen innerhalb eines Tages 4.823 Infektionen hinzu, wie das Staatsfernsehen unter Hinweis auf die Gesundheitskommission der Provinz berichtete. Damit stieg die Zahl landesweit auf fast 65.000.
 
Wieder starben allein in Hubei 116 Patienten an der Krankheit. Damit sind landesweit fast 1.500 Tote zu beklagen.
 

Drastischer Anstieg

Am Vortag war die Zahl der neu bestätigten Infektionen bereits dramatisch um 15.000 angestiegen, weil in der neuen Zählweise auch die klinischen Diagnosen der Covid-19 genannten Lungenkrankheit aus den vergangenen Wochen mitgerechnet wurden. Da die DNA-Tests im Labor häufig die Infektion nicht feststellen können, werden jetzt auch die Fälle mitgerechnet, bei denen Ärzte eine Lungenentzündung, Fieber, Atemprobleme und andere typische Covid-19-Symptome festgestellt haben und auch ohne Labortest zu einer Diagnose der Infektion kommen.
 
 Bei den 4.823 neuen Infektionen mit dem Sars-CoV-2 genannten Virus am Freitag in Hubei wurden auch 3.095 solche Fälle mit nur klinischen Diagnosen mitgerechnet, wie die Gesundheitskommission berichtete. Die neue Zählweise wird allerdings nur in der Provinz Hubei, nicht im Rest des Landes angewandt. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) begrüßte das neue Vorgehen. Es erlaube, Betroffene in Hubei schneller zu isolieren und zu behandeln und Kontaktpersonen früher unter Beobachtung zu stellen.
 

Erste Kreuzfahrtpassagiere in Kambodscha von Bord

 Aufatmen an Bord der "Westerdam": Nach tagelanger Irrfahrt durch asiatische Gewässer haben am Freitag die ersten von knapp 2300 Menschen in Kambodscha das Kreuzfahrtschiff verlassen. Die US-Botschaft in Phnom Penh twitterte: "Die ersten Passagiere sind von der #Westerdam runtergegangen und auf dem Heimweg! Wir freuen uns, sie zu begrüßen, wenn sie das Festland betreten."
 
Am Donnerstagabend (Ortszeit) hatte das aus Hongkong kommende Schiff in Sihanoukville angelegt. Zuvor hatte es aus Sorge vor einer Einschleppung des Coronavirus Sars-CoV-2 mehrere asiatische Häfen in Thailand, Taiwan, Japan, Guam und auf den Philippinen nicht anlaufen dürfen. Unter den Passagieren an Bord des Schiffes waren nach Angaben der Reederei Holland America Line auch 57 Deutsche.
 
Die 1.455 Gäste und 802 Besatzungsmitglieder der "Westerdam" konnten nach dem Anlagen nicht sofort von Bord gehen, sondern wurden zunächst medizinisch untersucht. 20 getestete Verdachtsfälle bestätigten sich allerdings nicht. Alle Ergebnisse seien negativ ausgefallen, teilte die Reederei mit.
 
Die Passagiere sollen in den nächsten Tagen das Schiff verlassen und dann von der Hauptstadt Phnom Penh nach Hause fliegen. Wie es für die Deutschen nach der Heimreise weitergeht, war zunächst nicht klar. Das Schiff war am 1. Februar in Hongkong gestartet und sollte seine Reise ursprünglich am 15. Februar im japanischen Yokohama beenden.
 

Experte: Covid-19 in China wie schwere Grippewelle

Bisherige Daten deuten darauf hin, dass die neue Lungenerkrankung Covid-19 in China ähnlich verläuft wie eine schwere Grippewelle. Das sagte der Präsident des Robert Koch-Instituts, Lothar Wieler, am Donnerstag in Berlin. China habe drastische Maßnahmen unternommen, so dass sich das Virus bisher nicht größer außerhalb des Landes verbreitet habe.
 
Wichtig sei, dass es bisher bei den Ansteckungsketten außerhalb Chinas immer einen Zusammenhang mit China gegeben habe. "Das ist eine wichtige Aussage, weil man damit belegen kann, dass sich das Virus noch nicht weit in der Welt verbreitet hat."
 
Von einer Pandemie könne man noch nicht sprechen und es bestehe auch die Chance, dass es keine werde, sagte Wieler. Er betonte aber: "Wir sind momentan nicht in der Lage, die Dynamik des Ausbruchs zu prognostizieren."
 
In China liege die aus der Statistik abzulesende Sterberate bei etwa zwei Prozent, außerhalb davon bei 0,2 Prozent. Alle Zahlen aus China seien aber mit Vorsicht zu genießen. Es könne nicht erwartet werden, dass in einem so großen Land an jedem Ort dieselbe Zählmethode angewandt werde. Die Daten zeigten aber zumindest Tendenzen.
 
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