Attacke gegen vergifteten Spion

Agentin 00Sex wettert: "Verräter"

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Die russische Ex-Agentin Anna Chapman findet deutliche Worte für ihren "Ex-Kollegen".

Nach dem Mordanschlag vergangene Woche befindet sich der ehemalige russische Doppelagent Sergej Skripal noch immer in Lebensgefahr. Skripal (66) und seine Tochter Yulia (33) wurden in der südenglischen Kleinstadt Salisbury vergiftet und brachen wenig später auf einer Parkbank zusammen. Die ehemalige russische Spionin Anna Chapman(36), Spitzname Agentin 00Sex, bezichtigt ihren Landsmann des Verrates. 2006 wurde der ehemalige Geheimdienst-Offizier wegen Hochverrats zu 13 Jahren Haft verurteilt, seit den 1990ern hatte er mehrere russische Spione an den britischen Geheimdienst verraten. 2010 kam es am Wiener Flughafen zu einem spektakulären Austausch zwischen Russland und den USA, bei dem Skripal mit vier Kollegen gegen Chapman und neun weitere Agenten freigelassen wurden.  Skripal lebte daraufhin zurückgezogen in England.

Steckt Russland dahinter?

Unmittelbar nach dem Anschlag mit Nervengift kam der Verdacht auf, Russland sei in die Tat verwickelt. Möglicherweise wollten sich ehemalige Agenten an Skripal für dessen Verrat rächen. Chapman sieht das anders: „Wie immer ist Russland der Schuldige, obwohl der Verräter vom Präsidenten begnadigt und freigelassen wurde.“ Sie vermutet, dass der Westen nach einem Vorwand suche, um Russland zu attackieren. Chapman ist im russischen Fernsehen als Moderatorin aktiv und supportet den russischen Präsidenten Vladimir Putin im Netz.

Blumenstrauß wird untersucht

Am Wochenende konnten Ermittler in einer Pizzeria und einem Pub im englischen Salisbury Überreste des Nervengifts sicherstellen, das für den Zusammenbruch Skripals und seiner Tochter verantwortlich war. Bisher ist nur bekannt, dass es sich bei dem Gift um einen sehr seltenen Stoff handelt, weshalb ein staatlicher Akteur hinter dem Anschlag vermutet wird. Mittlerweile ist auch ein Blumenstrauß ins Visier der Ermittler geraten, den Skripal wenige Stunden vor seinem Zusammenbruch auf dem Grab seiner Frau Ljuidmila abgelegt hatte.

Krisensitzung in London

Für Montag berief die britische Premierministerin Theresa May eine Krisensitzung des Nationalen Sicherheitsrats zum Fall des vergifteten Ex-Doppelagenten ein. Dort werden die neuesten Informationen zu dem mysteriösen Fall präsentiert.

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