Hafiz Saeed

Kritik an Freilassung von berüchtigtem Islamisten

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USA haben Kopfgeld von zehn Millionen Dollar auf Hafiz Saeed ausgesetzt.

Der pakistanische Islamist Hafiz Saeed, auf den die USA ein Kopfgeld von zehn Millionen Dollar (8,44 Mio Euro) ausgesetzt haben, kann sich wieder frei bewegen. Sein Hausarrest wurde um Mitternacht Ortszeit beendet. Nach fast einem Jahr zog die Polizei am Freitagmorgen ihr Personal vor seinem Haus in der Stadt Lahore ab.

Saeed ist Gründer der Terrorgruppe Lashkar-e Toiba (LeT), die unter anderem für das Massaker im indischen Mumbai 2008 verantwortlich gemacht wird. Dabei waren mehr als 160 Menschen gestorben.

"Zutiefst besorgt"

Die US-Botschaft in Islamabad versandte eine Stellungnahme, in der es hieß, dass die USA über die Freilassung von Saeed "zutiefst besorgt" seien. "LeT ist eine ... Terrororganisation, die für den Tod von Hunderten unschuldigen Zivilisten bei Terroranschlägen verantwortlich ist, unter ihnen auch amerikanische Bürger". Die pakistanische Regierung solle sicherstellen, dass er verhaftet und für seine Verbrechen angeklagt werde.

Ein Anti-Terror-Gerichtshof hatte die Regierung der Provinz Punjab am Mittwoch aufgefordert, den Hausarrest aufzuheben. Saeed war im Jänner eingesperrt worden. Davor hatte er jahrelang frei agieren können. Derzeit leitet Saeed die Wohltätigkeitsorganisation Jamaat-ud-Dawa, vor Kurzem hatte er auch eine neue Partei gegründet.

Viele Anschläge

Dem mächtigen pakistanischen Militär wird vorgeworfen, Saeed und die LeT-Gruppe, die in der Vergangenheit viele Anschläge gegen den Erzfeind Indien verübt hat, zu unterstützen. Pakistans zivile Regierung wiederum hat unter Ex-Premier Nawaz Sharif lange versucht, eine Versöhnung mit Indien herbeizuführen.

Punjabs Regierung hatte das Gericht um eine Verlängerung des Hausarrests gebeten. Saeeds Sprecher sagte, das Gericht habe Beweise gegen ihn sehen wollen. Die hätten die Behörden nicht liefern können.

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