Spuren eines brutalen Konflikts

Massengrab in Burundi gefunden

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In der Hauptstadt des ostafrikanischen Staates Burundi, Gitega, untersuchen Behörden ein Massengrab mit den sterblichen Überresten von bis zu 270 Menschen.

Gitega. Sie seien vermutlich zwischen 1993 und 1996 vor allem mit Macheten und Messern getötet und von den Tätern begraben worden, sagte der Leiter der nationalen Wahrheits- und Versöhnungskommission (CVR), Pierre Claver Ndayicariye, am Dienstag.

Blutiger Bürgerkrieg zwischen Hutu und Tutsi

Zu dieser Zeit wütete in dem afrikanischen Binnenstaat ein blutiger Bürgerkrieg zwischen Hutu und Tutsi, in dem etwa 300.000 Menschen starben. Ähnlich wie im Nachbarland Ruanda herrschten in Burundi zwischen den Volksgruppen jahrzehntelang Spannungen und Konflikte, die auch von den Kolonialmächten Deutschland und Belgien geschürt wurden.

Das Massengrab sei im Stadtteil Kamenge von Bujumbura entdeckt worden, als die Besitzer des Grundstücks auf dem Land bauen wollten, sagte Ndayicariye. Unter Leitung der Wahrheitskommission werden die Überreste in dem Grab demnach seit Mitte Dezember ausgegraben und untersucht. Es ist bisher noch nicht klar, welcher Volksgruppe die Opfer angehörten und wer die Täter waren. Die Kommission wurde 2014 gegründet, um Verstöße gegen die Menschenrechte und das humanitäre Völkerrecht zu untersuchen.

Trotz Ende des Bürgerkriegs steckt das Land heute wieder in einer schweren Krise. Präsident Pierre Nkurunziza, der 2005 an die Macht kam, bewarb sich 2015 entgegen der damaligen Verfassung um eine dritte Amtszeit. Daraufhin kam es zu zahlreichen Gewalttaten und rund 430.000 Burundier mussten nach UN-Angaben fliehen, darunter auch etliche Oppositionelle und Aktivisten.

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