Umstrittene Gas-Pipeline

Putin will Nord Stream 2 finanzieren

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Für den Fall von US-Sanktionen gegen Betreiberkonsortium will der Kreml-Chef das Projekt mit russischen Mitteln finanzieren.

Russlands Präsident Wladimir Putin will das Pipelineprojekt Nord Stream 2 im Fall von US-Sanktionen gegen das Betreiberkonsortium offenbar komplett mit russischen Mitteln finanzieren.

Die "Süddeutsche Zeitung" berichtete in ihrer Wochenendausgabe, Putin habe die Bundesregierung bei seinem Besuch in Meseberg am 18. August über entsprechende Pläne informiert. Derzeit wird Nord Stream 2 durch ein internationales Betreiberkonsortium finanziert, das zu 50 Prozent vom russischen Erdgasförderer Gazprom betrieben wird.

Anteile halten unter anderem die BASF-Tochter Wintershall, die Eon-Abspaltung Uniper und Shell. Hintergrund der russischen Finanzierungsofferte sind dem Bericht zufolge wiederholte Drohungen des US-Kongresses und der US-Regierung, auch das russische Energiegeschäft wegen der Wahlmanipulation 2016 mit Sanktionen zu belegen.

Die Regierung von US-Präsident Donald Trump hatte am Donnerstag ihre Sanktionen gegen Russland erneut verschärft. Insgesamt 33 Einzelpersonen und Einrichtungen aus dem Bereich der russischen Streitkräfte und Geheimdienste wurden auf eine schwarze Liste gesetzt.

Trump hatte vor seinem Gipfeltreffen mit Putin im Juli Russlands Pläne für die Gas-Pipeline Nord Stream 2 nach Deutschland scharf kritisiert und Deutschland vorgeworfen, es werde wegen seiner Abhängigkeit von Gaslieferungen ein "Gefangener Russlands". Einige US-Vertreter forderten Sanktionen gegen das Pipeline-Projekt.

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