Mission zum Roten Planeten

'Werner Gruber' landet auf dem Mars

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'Rot-Weiß-Rot' erforscht das Innere des Planeten.

Nach ihrer spektakulären Landung auf dem Roten Planeten läuft bei der Marssonde "InSight" alles nach Plan: Wie die US-Raumfahrtbehörde NASA am Montag (Ortszeit) mitteilte, erhielt sie das Signal, dass "InSight" wie vorgesehen ihre Sonnensegel aufgespannt habe. Da Landemanöver auf dem Mars nur selten glücken, hatten die NASA-Mitarbeiter die Ankunft von "InSight" zuvor euphorisch gefeiert.
 

Austro-Mission

Involviert sind auch Österreicher: Geophysiker Günter Kargl (52) vom Grazer Institut für Weltraumforschung (IWF) hat an der Entwicklung der Sonde mitgearbeitet (siehe Interview). Er wird auch die Daten auswerten, die "Insight" in den nächsten zwei Jahren schicken soll. "Das Wichtigste ist", sagt Kargl zu ÖSTERREICH, "alle Systeme funktionieren."
Mit "Insight" ist auch Werner Gruber auf dem Mars gelandet. Der bekannte Physiker hat eine Münze mit seinem Namen mit auf die Mars-Mission geschickt.
 
Die beiden runden Sonnensegel von "InSight" mit einem Durchmesser von etwa 2,20 Metern hätten bereits Sonnenlicht auf dem Mars aufgefangen, teilte die NASA mit. Bei klarer Luft können sie Energie für die Sonde im Umfang von 700 Watt erzeugen. "Das 'InSight'-Team kann sich heute Nacht etwas leichter ausruhen - jetzt, da wir wissen, dass die Sonnensegel ausgefahren sind und die Batterien wieder aufladen", erklärte "InSight"-Projektleiter Tom Hoffmann.
 
 

Erste Fotos

Einige Minuten später schickte "InSight" bereits ein erstes Foto vom Roten Planeten. Das Bild war zwar stark verschwommen, das lag aber wohl an den bei der Landung aufgewirbelten Staubwolken. In den kommenden Tagen dürfte "InSight" damit beschäftigt sein, geeignete Stellen zu finden, um mit einem Roboterarm ihre Messgeräte zu platzieren.
'Werner Gruber' landet auf dem Mars
© Twitter/NASA Insight
 
NASA-Chef Jim Bridenstine schöpfte aus der erfolgreichen Landung offenbar Mut für künftige Mars-Missionen: "Letztlich wird der Tag kommen, an dem wir Menschen auf dem Mars landen lassen", sagte er.
 
Ein Landemanöver auf dem Mars ist derart kompliziert, dass nur rund 40 Prozent der bisherigen Missionen zum äußersten der inneren Planeten unseres Sonnensystems erfolgreich waren. Daher hatte die NASA vor der "InSight"-Landung von den "sechseinhalb Minuten des Grauens" gesprochen. Der Landung war eine fast siebenjährige Reise der Sonde durch den Weltraum vorausgegangen.
 

Roter Planet

Mit einer Geschwindigkeit von 19.800 km/h trat sie in die Atmosphäre des Mars ein, die Temperatur ihres Hitzeschildes schnellte dabei auf 1.500 Grad Celsius hoch. Nachdem die Sonde dann den Schild abwarf, fuhren ihre drei Beine sowie ihr Fallschirm heraus, und sie schwebte sanft zur Marsoberfläche nieder.
 
Mit dem stationären geophysikalischen Observatorium "InSight" wollen die Wissenschafter in den nächsten beiden Jahren erstmals das Innere des Mars und seinen Aufbau untersuchen. Dabei sollen mögliche Erschütterungen und Beben des Planeten gemessen werden. Die Forscher hoffen auf Erkenntnisse unter anderem darüber, wie der Mars vor Milliarden von Jahren entstand.
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