Erneuter Anstieg von Flüchtlingsbooten

300 Flüchtlinge auf Booten in Lampedusa eingetroffen

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Die süditalienische Insel Lampedusa ist mit einem neuerlichen Anstieg von Ankünften von Flüchtlingsbooten konfrontiert. 

300 Migranten erreichten in der Nacht auf Donnerstag an Bord von 15 Booten die Insel, wie die italienische Küstenwache mitteilte. Zu ihnen zählen auch die 83 Migranten in Seenot, für die die Hilfsorganisation "Alarm Phone" um Hilfe gebeten hatte.
 
Der Hotspot der Insel ist überfüllt, obwohl am Mittwoch fast 300 Migranten Lampedusa in Richtung Sizilien verlassen haben. Im Auffanglager befinden sich zum Großteil Tunesier.
 
Die italienische Innenministerin Luciana Lamorgese kündigte für nächste Woche einen Besuch in Tunesien an. Dabei soll unter anderem eine Beschleunigung der Prozeduren zur Abschiebung tunesischer Migranten besprochen werden, die zurzeit massiv auf Lampedusa eintreffen. Die Ministerin bemüht sich auch in Brüssel, die Rückführungsprozeduren zu beschleunigen. Darüber werde sie in den nächsten Tagen mit Amtskollegen aus anderen EU-Ländern diskutieren, sagte die Ministerin bei einer Fragestunde im Parlament in Rom.
 
"Ziel ist, eine konkrete Zusammenarbeit zwischen der EU und den afrikanischen Ländern zu entwickeln. Damit soll der Abfahrt von Migranten vorgebeugt und die Rückführung von Personen beschleunigt werden, die kein Aufenthaltsrecht in Europa haben", sagte Lamorgese, die am Montag Lampedusa besucht und den Bürgermeister der Insel, Salvatore Martello, getroffen hatte.
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